Test: Musikserver The Memory Player
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präsentieren
das, was
unter Audio-
Aspekten den besten Output liefert.
Doch damit eins klar ist: Das ist ein
Musikcomputer. Und zwar einer, der
die Möglichkeiten moderner Rechen-
maschinen voll ausreizt und Klangbe-
einträchtigungen vom ersten Bit an auf
dem Leib rückt.
Beginnen wir mit einer schnöden Auf-
listung: Das Betriebssystem
an sich
wurde auf einer SSD-Festplatte in-
stalliert, damit der Systemstart schön
schnell vonstattengeht, deneben befin-
den sich noch weitere SSD- und her-
kömmliche Festplatten, deren Funktion
ich später noch beschreiben werde. Für
den guten Ton zeichnet eine in Foren
sehr gehypte, von Laufer noch stark
modifizierte Soundkarte namens Lynx
M verantwortlich, ansonsten dominiert
die Innenraumkühlung den optischen
Eindruck.
Diese
Kühlung
ist
auch
schwer nötig, denn der Prozessor hat
hier einiges zu tun.
Neben der Platte für das Betriebs-
system wurden noch zwei weitere Fest-
platten verbaut. Und die werden sinn-
voll eingesetzt. Die eine ist 2 Terabyte
groß, konventioneller Art und ist für das
Abspeichern des kompletten Musik-
archivs gedacht. Alles, was Sie an M u-
sik besitzen, gehört da drauf, damit es
immer verfügbar ist. Auf der kleineren
SSD-Festplatte sind nun schließlich
nur die Alben, die Sie aktuell gut fin-
den. M it einem Terabyte ist die immer
noch groß genug für ein paar Tausend
Musikstücke. Der Gedanke, der da-
hintersteckt, ist folgender: Man wollte
auf Biegen und Brechen verhindern,
dass
während
der
Musikwiedergabe
Zugriffe auf herkömmliche Festplatten
erfolgen. Die Erfahrungen der
Ver-
gangenheit haben ergeben, dass
das
ein äußerst sinnvoller und klanglich zu
bevorzugender Ansatz ist. Durch das
Auslagern des Archivs ergibt sich au-
tomatisch der Vorteil, dass zwar immer
alles in Windeseile verfügbar ist, doch
Alben, die man aktuell eh nicht hören
will nicht ständig in den Listen auftau-
chen und so nur Platz wegnehmen und
die Übersichtlichkeit verschlechtern.
Doch erst mal geht’s doch bei den mei-
sten Anwendern damit los, dass die
CD-Sammlung auf den Player kopiert
wird. Und hier kommt schon die erste
Laufer-eigene
Routine zum Tragen.
Und genau dafür gibt’s hier, neben der
Möglichkeit, Tastatur und Monior an-
zuschließen, ein komfortables Webin-
terface, auf dem man in einem recht
übersichtlichen Menü
entsprechende
Programme findet, um CDs zu rip-
pen, hochaufgelöste Daten von DVD-
Datenspeichern zu kopieren und die
archivierte Musik einzusehen. Klar ist
das grundsätzlich eine (aufs Nötigste
beschränkte) Windows-Oberfläche, auf
der man sich da tummelt, doch wenn
man von vorne anfängt und nach und
nach seine CDs einliest oder sein beste-
Der MemoryPlayer verfügt über digitale Ausgänge,
allerdings ist seine interne Verarbeitung so gut,
dass man lieber direkt an Endstufen gehen sollte
hendes Archiv einmal überspielt hat, ist
das, was aus technischer Sicht vom Be-
sitzer erwartet wird, sehr überschaubar.
Außerdem ist die Bedienungsanleitung
hier sehr hilfreich. Das Einlesen an sich
wird mit der bekannten dbpoweramp-
Routine vorgenommen, dem allerdings
Laufer-eigene
Routinen
wie
RUR
(Read Until Right) nachgeschaltet wer-
den. So landet eine absolut penibel ge-
naue und für das spätere Wiedergeben
bereits aufbereitete Datei auf der in-
ternen Platte. RUR kümmert sich nun
wieder darum, dass die Bitgenauigkleit
des Rips zu hundert Prozent gegeben
ist, ohne dass, wie bei herkömmlicher
Fehlerkorrektur, bereits beim Einlesen
der CD Jitter-Komponenten hinzuge-
fügt werden. RUR liest die einzelnen
Tracks so lange, bis alle Bits erfasst
wurden. Das kann unter Umständen
natürlich eine Weile dauern, doch was
tut man nicht alles, um eine perfekte
Kopie der CD zu haben, ohne die D a-
ten kaputtrechnen zu müssen. Laufer
nimmt diesen Schritt so wichtig, weil
gerade früh injizierter Jitter sehr klang-
schädlich ist. Und noch was: Gerippte
CDs werden automatisch auf das ge-
wünschte 32-bittige WAV-Format ge-
bracht und der Bibliothek hinzugefügt.
Sollten Sie bereits eine Festplatte voll
Musik haben, ist es deswegen sinnvoll,
diese Dateien auf das 32-Bit-Zielfor-
mat zu bringen. Und warum? Warum
sollte man die heute üblichen 16 oder
24 Bit auflösenden Dateien auf 32 Bit
hochrechnen? Dadurch werden doch
bloß die Datenmengen größer, doch
einen größeren Detailreichtum kann
man sich doch per se damit wohl kaum
erkaufen. Doch hat dieser Vorgang
sogar praktisch zwei Funktionen, die
sehr wohl mit Klangverbesserungen zu
tun haben. Ganz wichtig ist das Argu-
ment, dass 64-Bit-Samples keine Li-
mitierungen hinsichtlich Dateigröße,
Indizes oder Registern aufweisen. Das
hört sich unwichtig an, ist aber extrem
wichtig, denn es wird dafür Sorge ge-
tragen, dass die Musik jederzeit kon-
tinuierlich abgetastet wird. Unterbre-
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